Fast jeder besitzt ein Smartphone und fast jeder Smartphonebesitzer nutzt WhatsApp. Die größten Gefahren und die besten Vorteile erklären wir euch in diesem Beitrag. Ebenso stellen wir euch einige gute alternativen vor.
Es gibt zwar jede Menge alternativer Messenger, dennoch ist WhatsApp von Facebook immer noch die absolute Nummer 1 in allen Altersgruppen. Der kostenlose Messenger benötigt nichts weiter als euer mobiles Datenvolumen, gerade das macht ihn so interessant. Doch welche Gefahren WhatsApp mit sich bringt wollen wir euch in diesem Beitrag aufzeigen.
WhatsApp-Kettenbriefe: Sind sie wirklich so gefährlich?
Um eins vorweg zu nehmen: nein, in den meisten fällen sind sie absolut harmlos. Dennoch solltet ihr darauf achten keine Links zu Websites zu öffnen, die euch nicht seriös erscheinen. Im schlimmsten Fall sind eure Daten auf dem Handy dann weg, weil ihr euch einen Virus eingefangen habt.
Auch die Warnung vor bestimmten Kontakten wie “Tobias Mathis” sind reine Panikmache. Dieser Kontakt löscht nicht den Speicher eures Telefons. Auch wenn diverse Kettenbriefe vor diesem Namen samt Telefonnummer warnen und auch wenn Quellen wie SAT.1 oder Eurosport genannt werden, ist das alles nur ein dummer Streich und ungefährlich. Bitte leitet solche Briefe nicht an euer Kontakte weiter.
Auch der Kontakt “Ute Lehr” soll angeblich auch gefährlich sein weil sie eine gefährliche Hackerin ist, heißt es in einer weit verbreiteten Nachricht. Nehme man den Kontakt an, würde auch hier wieder der Speicher des Telefons gelöscht werden. Hierbei reiche es jedoch schon, wenn einer der Kontakte aus seinem Adressbuch betroffen sind. Doch auch bei diesem Kettenbrief handelt es sich um reine Fiktion – ihr müsst euch also keine Sorgen um eure Daten machen.
Horror via WhatsApp: Momo zielt auf die Zielgruppe Kinder
Bereits 2018 war die Horrorfigur Momo im Messenger WhatsApp unterwegs, jetzt ist sie zurück auf den Smartphones der Kinder und verbreitet Angst und schrecken. Denn sie droht Kindern ganz massiv. Sollten sie die Kettenbrief-Nachrichten nicht weiterleiten, würde etwas Schlimmes passieren, etwa ein Elternteil sterben. Eingebunden wird diese Aufforderung in YouTube-Videos. Bei der sogenannten Momo-Challenge werden Zuschauer unter anderem zum Begehen von Selbstmord aufgerufen. Auch diese Aufforderung scheint erneut aufzutauchen, häufig eingebunden in harmlose YouTube-Videos. Verbreitet werden die Momo-Nachrichten doch nicht nur über WhatsApp und YouTube. Auch andere Messenger und Plattformen könnten betroffen sein. Die Polizei Göttingen warnte etwa im August vor einer Verbreitung im Online-Spiel “MovieStar Planet”.
Was kann man als Eltern dagegen tun?
An den Drohungen von Momo ist nichts dran, das ist lediglich ein Makaberer Spaß der Kindern angst machen sollte. Dennoch sollten Eltern handeln und auf ihre Kinder aktiv zugehen. Ihnen erklären, dass es das richtige ist solche Nachrichten oder Aufforderungen direkt zu löschen oder zu schließen, außerdem sollte man den kleinen erklären, dass sie nichts zu befürchten haben und dass nichts schlimmes passiert.
Dasta: WhatsApp Spionage per App
Dasta ist eine Zusatz-App für WhatsApp, die aktuell viel Aufmerksamkeit erhält und viele Male heruntergeladen wurde. Dasta protokolliert, wann und wie lange Kontakte in WhatsApp online sind. Daraus lassen sich etwa Gewohnheiten oder Tagesabläufe ableiten und sogar, wer mit wem wann chattet. Für die Privatsphäre der Nutzer ist dies ein Schlag in die Magengrube. Für Menschen, die möglicherweise von Stalking betroffen sind, ist das sogar noch gefährlicher.
Das Sicherheitsproblem liegt an WhatsApp selbst. Kennt man eine Telefonnummer eines Nutzers, kann man den Online-Status herausfinden. Diese “Schwachstelle” hatten schon vorher unseriöse Skripte genutzt zum Beispiel ChatWatch. Gefährlich wird die App, weil es dieser Art von Ausspähung eine einfach zu bedienende Oberfläche spendiert. Die mühseligen händischen Überprüfungen fallen weg. Die einzige Hürde für Spione: Die App kostet Geld. Der Download von Dasta ist zwar gratis, jedoch kostet das Überwachen von mehr als einer Telefonnummer monatlich 11 Euro.
Die Datenschutzeinstellungen des eigenen Accounts helfen da oft nicht weiter, weil die App dennoch Protokollieren kann wann man online ist.
Supportende für ältere Smartphonemodelle
Wichtig: Zum Jahreswechsel hat WhatsApp den Support für das mobile Betriebssystem Windows Phone beendet. Ab Februar verlieren dann auch Besitzer älterer Android-Smartphones sowie iPhones den Zugang zum Messenger.
Betroffen sind unter anderem folgende Modelle:
- Acer Liquid MT
- Apple iPhone-Modelle 4s und älter
- Asus Zenfone Zoom, nüvifone A50,
- Base Lutea
- HTC Wildfire, Desire Z, Desire HD und Hero
- LG Optimus One
- Motorola Defy und Matrix
- Samsung Galaxy S3 und älter
Die besten Alternativen zu WhatsApp:
1. Telegram
Eine der bekanntesten Alternativen zu WhatsApp ist Telegram. Der Messenger stammt von den russischen Brüdern Pavel und Nikolai Durov. Sie entwickelten den Dienst als Antwort auf Russlands strengere Kontrolle von Internetaktivitäten. Telegram bietet in etwa die gleichen Funktionen wie WhatsApp, legt dabei allerdings noch eine Schippe drauf. So könnt ihr den Dienst problemlos auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen, die App gibt es für alle gängigen Betriebssysteme und sogar als Browser-Erweiterung. Das ist Praktisch, denn so spart ihr im Gegensatz zu WhatsApp Web Datenvolumen und Akku eures Smartphones.
2. Threema
Threema ist wohl die bekannteste WhatsApp-Alternative. Als WhatsApp von Facebook übernommen wurden, wechselten zahlreiche Nutzer zum schweizer Unternehmen Threema. Der Messenger gilt als besonders sicher, da die Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt wird. Zudem sollen die Daten nach der erfolgreichen Übertragung automatisch vom Server gelöscht werden. Darüber hinaus werden Kontakte aus dem eigenen Adressbuch nur anonymisiert an den Server gesendet. Auch bei Metadaten verhält sich Threema vorbildlich. Der Messenger speichert im Gegensatz zu vielen Alternativen nämlich keine Informationen darüber, wer wann mit wem gechattet hat. Als Schweizer Unternehmen speichert Threema alls Daten auf Servern in der Schweiz, wo ähnliche Datenschutzrechte wie in Deutschland gelten.
3. Ginlo
Ginlo ehemals SIMSme wurde von der Deutschen Post AG entwickelt und wird seit 20019 von der Brabbler AG bereitgestellt. Der Messenger ist für iOS sowie Android verfügbar. Ginlo setzt auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen Sender und Empfänger. Das Unternehmen wirbt zudem damit, dass eure Daten nach der deutschen Rechtsprechung verarbeitet werden und ausschließlich auf Servern in Deutschland abgelegt werden.